Die Kinder der Utopie Die Kinder der Utopie

Dies ist das Archiv unserer großen Kampagne im Jahr 2019. Die aktuelle Website zum Film finden Sie unter diekinderderutopie.de

Es geht nicht um das Ob, sondern das Wie

Inklusion an Schulen ist für die Lehrerschaft oftmals eine große Herausforderung. Jetzt müssen die richtigen Bedingungen fürs Gelingen geschaffen werden.

Es geht nicht um das Ob, sondern das Wie

Ich arbeite an einer Berliner Sekundarschule, an der gemeinsames Lernen schon sehr lange praktiziert wird. An unserer Schule gab es immer Kinder und Jugendliche mit oder ohne Behinderung(en), unterschiedlicher Herkunft und Religionen, mit verschiedenen Fähigkeiten und Interessen. Der Schulalltag funktionierte bislang durch genügend fachlich gut ausgebildetes und engagiertes Personal sowie eine überdurchschnittliche Ausstattung wunderbar.

Warnungen in den Wind geschrieben

Seit Einführung der Schul-Inklusion hat sich auch bei uns einiges verändert: Die Anzahl der Schüler*innen mit Förderbedarf erhöhte sich schlagartig und es wurde erwartet, dass das Idealbild der inklusiven Idee ab sofort umgesetzt wird – ohne die Bedingungen dafür zu kennen und zu schaffen. Inhaltliche Vorbehalte, räumliche und bauliche Engpässe, Kürzungen und Überlastung des Personals wurden übergangen, Warnungen in den Wind geschrieben.

Schüler im Klassenzimmer

Szene aus KLASSENLEBEN

Dabei sollte klar sein, dass entsprechende Ressourcen zur Verfügung stehen müssen, damit so ein wichtiges Unternehmen gelingen kann: Personal, Know-How, Räumlichkeiten. Und immer wieder müssen neue Erkenntnisse einfließen dürfen. Es ist ein learning by doing.

Der Lernort Schule hat alleine durch die hohe Anzahl der Schüler*innen eine Fülle an Erwartungen und Bedürfnissen, denen er gerecht werden soll. Hinzu kommt die Diversität der Schülerschaft.

Menschenrecht Inklusion – aber wie?

Um das 2009 in Kraft getretene Menschenrecht auf Inklusive Bildung umzusetzen, müssen dringend grundlegende Änderungen stattfinden. Dabei geht es nicht darum, ob Inklusion umgesetzt wird, sondern wie. Inklusion dient allen Schüler*innen – behinderten wie nichtbehinderten, denn inklusives Lernen nimmt die Einzigartigkeit und individuellen Stärken und Schwächen jedes Kindes wahr und ernst.

Lehrer und Lehrerinnen brauchen gesellschaftliche Anerkennung und Schutz vor Überforderung; manifestiert durch entsprechende Unterstützungsmaßnahmen, Entlohnung, Wertschätzung und Anpassung des Arbeitspensums.
Die Lernqualität darf nicht mehr davon abhängig sein, dass Lehrkräfte eigeninitiativ durch ihr überdurchschnittliches Engagement die Löcher des momentanen Bildungssystems stopfen. Stattdessen müssen Regelstrukturen geschaffen werden, in denen individuelle Förderung aller Schüler*innen möglich ist und entsprechende Ressourcen bereitstehen.

Achtung vor der Einzigartigkeit eines jeden Kindes

Das Lehrpersonal muss zudem hochqualifiziert und engagiert sein – und die Möglichkeit haben, in kleinen Klassen auf die Bedürfnisse aller Schüler*innen eingehen zu können.

Erfolgreiches Lernen funktioniert über viele Dinge. Von besonderer Bedeutung ist jedoch, in Beziehung zu treten, Vertrauen aufzubauen, Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbstfindung zu fordern und fördern. Und es braucht Wertschätzung und eine liebevolle Haltung, die Achtung bewahrt vor der Einzigartigkeit eines jeden Kindes und Jugendlichen, ob mit oder ohne Behinderung. Und ein angemessen ausgestattetes Umfeld, in dem das möglich ist.


Wir werfen einen neuen Blick auf Inklusion – entspannter und lösungsorientierter. Inspiriert dazu hat uns der neue Film DIE KINDER DER UTOPIE.

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